Holmes & ich – Die Morde von Sherringford
Brittany Cavallaro
dtv
16,95€ Hardcover
ISBN 978-3-423-76136-9
Jahr ’16
Freundschaft, Krimi, Liebe
Als James Watson aufgrund eines Rugby-Stipendiums auf das Sherringford Internat muss, denkt er sich die ganze zeit nur eines: Ich hasse es hier!
Denn James – auch Jamie genannt – hasst Rugby. Er will stattdessen Schriftsteller werden wie sein Urururgroßvater, der berühmte John Watson.
Und er will unbedingt sein Homes-Gegenstück kennenlernen, welche, wie es der Zufall wohl wollte, auch auf das Internat geht. Doch davon nicht genug, denn kurz, nachdem er das erste Mal mit ihr gesprochen hat, gerät Watson in eine Prügelei und ein paar Tage später ist sein Gegenspieler tot!
Natürlich ist Watson der Hauptverdächtige, oder vielleicht doch Charlotte Holmes?
Gemeinsam machen sich Watson und Holmes also wieder an die Arbeit: Und es wird spannend.
Soooo, ganz frisch auf dem Markt (*hust* 2016 *hust) und schon durchgelesen!
Holmes und ich ist eine weitere Art der Sherlock Holmes Neuverarbeitung und definitiv etwas anderes.
Man sollte meinen, für Liebe sei in der ganzen Story kein Platz – tja, falsch gedacht!
Nein, stattdessen erkennt man klare Züge der “Vorfahren”, aber eigentlich sind Holmes und Watson sehr eigene Charaktere, die man eigentlich recht gut ins Herz schließen kann.
Ein Punkt, an dem sich das erkennen lässt: Watson zweifelt an Holmes Beweggründen. Watson zweifelt niemals ernsthaft an Holmes im Original. James Watson tut dies.
Zudem haben beide schräge Familien und sind irgendwie…in Lebensgefahr? (Ja, das ist nichts neues, aber dennoch…cool, da die Holmes-Fälle bis zu einem gewissen Grad vom Mörder inszeniert werden :D).
Natürlich gibt es ab und zu den kleinen Witz für Zwischendurch, ein paar rührende Szenen, ein paar, wo man die Charaktere am liebsten Schütteln würde, aber nichts wirkt aufgesetzt und das ist vor allem bei dieser Basis sehr schwierig, wie ich schon an einigen Romanen gemerkt habe (bei Gegebenheit mache ich eine Liste).
Wahrscheinlich liegt es auch einfach daran, dass die Charaktere sehr ausgetüftelt und cool sind, ich mag sie auf jeden Fall.
Auch, wenn Charlotte Holmes mich mehr als einmal in den Wahnsinn getrieben hat – aber was hatte ich erwartet? Sie ist eine Holmes xD
Und ich dann wohl eher ein Watson-Mensch.
Leider muss ich aber sagen, so sehr ich die Charaktere mag, in der Mitte zog es sich etwas in die Länge und wurde mühsam. Ich weiß ehrlich nicht, woran es lag.
Der Schreibstil ist schön und ruhig, dass man sich richtig vertiefen konnte.
Vielleicht lag es daran, dass im mittleren Teil nicht ganz so viel passiert wie am Anfang und am Schluss.
Wie gesagt, Sherlock Holmes-Verarbeitungen sind sehr schwer, eben, weil es dazu neigen könnte, langweilig zu werden.
Aber ansonsten top, ich fand das Buch echt gut, vor allem die letzten 150 Seiten habe ich regelrecht verschlungen (keine Ahnung, wieso eigentlich, da alles “wie immer” war).
Jedenfalls fällt meine Bewertung folgendermaßen aus:
Ich gebe 3 1/2 von vier Tatzen.
Es lohnt sich schon, finde ich.
Eure M. alias Buchtiger von JuLiD (zu meinem Blog)