Brigitte Janson: Die Tortenbäckerin
ISBN: 9783548282596 (zum Verlag)
Greta lebt im Hamburg des späten 19. Jahrhunderts, im Jahre 1895. Dort ist sie Köchin bei der Bankiersfamilie Hansen. Da sie sehr gut in ihrem Job ist, ist die Küchenchefin eifersüchtig, und auch die Hausherrin mag sie nicht. Der Hass Frau Hansens gegenüber Greta verstärkt sich noch zusätzlich, wenn sich Greta in Christoph Hansen verliebt und mit diesem eine Familie gründen möchte, so dass Greta letztlich ihren Arbeitsplatz verliert und nun sehen muss, wie sie das Geld auftreibt, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern.
Man erfährt außerdem, dass Greta noch eine geheimnisvolle Verpflichtung wahrzunehmen hat. Bei dieser bekommt sie unerwartete Hilfe von einem Fuhrunternehmer namens Siggo, welcher sich auch sofort in Greta verliebt. Siggo hat jedoch auch eigene Probleme mit seinem Unternehmen, das von einem weiteren Konkurrenten noch zusätzlich erschwert wird.
Wie man später herausfindet, ist Greta von dem Sohn ihrer ehemaligen Arbeitsgeber schwanger, sie wurde mehr oder weniger von ihm vergewaltigt. Da man zu dieser Zeit noch als Hure galt, wenn man ein uneheliches Kind hatte, muss sie ihr Kind an eine Pflegefamilie abgeben. In dieser Familie geht es der kleinen Lena allerdings nicht gut, sie wird vernachlässigt und misshandelt. Es wird einem außerdem recht eindrücklich mit Hilfe der Figur Oliver gezeigt, dass viele Kinder ein Leben auf der Straße bevorzugen.
Leider ist der Roman sehr oberflächlich geschrieben, und zu sehr in schwarz und weiß geteilt. So ist Greta zum Beispiel die arme junge Frau, die ja so sehr vom Schicksal bestraft wurde und der Konkurrent Siggos derjenige, der nur den Ruin der anderen vor Augen hat. Auch geht es mir zu schnell, wie von der totalen Katastrophe ins totale Happy-End gewechselt wird; mir ist das zu unrealistisch.
Gut fand ich allerdings, dass die Rezepte, die im Roman erwähnt werden, auch im Anhang zu finden sind.
Jacqueline, 16 Jahre