Sarah J. Maas: Empire of Storms (Throne of Glass #5)
ISBN: 9781619636071
2016
Nach über zehn Jahren ist Aelin nach Terrassen zurückgekehrt um ihren Thron zu beanspruchen, doch alles ist anders als erwartet. Die Lords ihres Landes berufen sich auf eine alte Tradition, nach der Herrscher von Terrasen erst ihre Zustimmung braucht, bevor er den Thron besteigen kann – und Aelin lehnen sie ab. Doch sie ist entschlossen ihnen ihren Wert zu beweisen und Terrasen nicht noch einmal im Stich zulassen. Sie ist bereit alles zu tun, um eine Armee aufzustellen, mit der sie den Krieg gegen die Finsternis gewinnen kann.
Rifthold wird von den Ironteeth angegriffen, deren einziger Auftrag es ist, die Stadt zu zerstörten und Dorian gefangen zu nehmen – tot oder lebendig. Doch Manon beginnt immer mehr an ihrer Aufgabe zu zweifeln. Als Asterin wegen ihr in eine verzwickte Lage gerät, muss sie sich entscheiden, auf wessen Seite sie in diesem Krieg steht…
Dieses Buch. Sarah J. Maas wird mich noch eines Tages umbringen.
Die Ablehnung der Lords von Terrasen hat mich komplett unvorbereitet getroffen. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet, wobei es natürlich Sinn ergibt – das Buch wäre wohl etwas langweilig geworden, wenn Aelin die ganze Zeit auf ihrem Thron in Orynth gesessen hätte.
Aelin ist weiterhin fleißig dabei Pläne zu schmieden und Verbündete zu suchen – Pläne, die sie schon teilweise in „Queen of Shadows“ in Gang gesetzt hat und die dem Leser, ebenso wie die Charaktere im Buch, komplett entgangen sind.
Auch so ist Sarah J. Maas inzwischen die Queen des foreshadowig geworden.
Noch mehr als im vierten Band wird wieder vieles aus „The Assassin’s Blade“ aufgegriffen. Besonders „The Assassin and the Pirate Lord“ und „The Assassin and the Red Desert“ spielen wieder eine Rolle. (Ich denke, es ist kein allzu großer Spoiler zu verraten, dass die selbst ernannte Königin der Western Wastes mit den weinroten Haaren, die in „Erbin des Feuers“ zweimal erwähnt wird, kein neuer Charakter ist.)
Das einzige, was ich leicht nervig finde, ist diese Einstellung der Autorin für jeden ihrer Charaktere einen Seelenverwandten zu schreiben. Andererseits ist es irgendwie auch lustig und irgendwie shippe ich auch alle Paare.
Aelin und Rowan haben mich in diesem Buch umgebracht. Die beiden sind so süß und ich liebe sie so sehr. Sarah J. Maas bekommt ernsthafte Probleme mit mir, wenn die beiden kein Happy End kriegen.
Beim Lesen ist mir außerdem irgendwann aufgefallen, wie stark sich die Reihe verändert hat. (Okay, eigentlich war es nicht beim Lesen des Buches selber, sondern als ich nach 350 Seiten mal geguckt habe, was hinten beim Klapptext eigentlich drauf steht und den Hinweis darauf, dass es nicht für jüngere Leser gedacht ist, entdeckt habe.)
Anfangs waren die Bücher etwas über 400 Seiten lang (in English haben YA Bücher in der Regel zwischen 300 und etwas unter 500 Seiten; längere Bücher kommen fast nur in längeren Reihen vor), Magie gab es nur begrenzt, Aelin war noch Celaena und ausschließlich eine Assassine. Doch ab dem Band, in dem die Magie stärker hervor tritt (Celaena in Wendlyn, Manon, die neu hinzu kommt) und Celaena anfängt zu Aelin zu werden, werden die Bücher auch schlag artig länger (550 – 700 Seiten). Die Anzahl der erzählenden Charaktere wird ebenfalls mehr. „Empire of Storms“ wird aus 8 Hauptperspektiven erzählt und zwischendrin wird immer mal wieder ein Kapitel aus verschiedenen anderen Sichten eingefügt.
Zudem weitet sich der Handlungsort aus. Die Charaktere reisen viel – zum Teil auch auf anderen Kontinenten – und halten sich nicht mehr alle am selben Ort auf. Auch die Beschreibung ändert sich leicht, so dass das Buch die Alters Warnung durchaus verdient hat.
Die Länge, die verschiedenen Kreaturen und Wesen, die Geografische Ausdehnung, die Perspektiven, die Art wie erzählt wird, … das alles kennt man – allerdings zum Großteil weniger aus dem YA Bereich der High Fantasy als aus Adult High Fantasy.
Ohne, dass der Leser es mitbekommt, hat Sarah J. Maas angefangen die Bücher von YA langsam in Richtung Adult wandern zu lassen.
Noch später als mir das aufgefallen ist, habe ich noch etwas bemerkt (so ungefähr auf Seite 600 *hust*) – nämlich das einer der ursprünglichen Hauptcharaktere fehlt. Chaol.
Ich muss gestehen, ich habe ihn nicht sonderlich vermisst, denn auch wenn ich ihn nicht mehr so sehr hasse, wie nachdem ich den zweiten Band zum ersten Mal gelesen habe, ist er doch weit davon entfernt mein Lieblingscharakter zu sein.
Allerdings hätte mir auch vorher klar sein können, dass er kein erzählender Charakter in „Empire of Storms“ ist, da er ja Mitte nächsten Jahres eine eigene Novelle bekommt.
Jetzt noch zum großem Minuspunkt dieses Buches: Wie zur Hölle soll ich nach diesem Cliffhanger bis nächsten September überleben?
Vanessa Johns, 16 Jahre