Sabaa Tahir: Laia & Elias – Die Herrschaft der Masken; 1
ISBN: 978-3-8466-0009-2
2015
Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf ganz unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft. Während Elias dazu ausgebildet wird, die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste der Militärakademie vor und trifft auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste … (Klappentext)
Wer nach diesem Klappentext eine Liebesgeschichte erwartet, wird sehr lange auf kleine Zeichen warten müssen. Der Roman ist nämlich geprägt von üblen Grausamkeiten, Leid und Schmerz.
Laia ist zu Beginn ein naives und ängstliches Mädchen, doch ihre Welt wird vollkommen auf den Kopf gestellt, als ihr Bruder entführt wird. Trotz ihrer Angst, will sie alles daransetzen, ihn zu befreien und schließt sich deshalb dem Widerstand an. Bei dieser Begegnung erfahren wir einige Hintergrundinformationen über die weibliche Protagonisten, die im Verlauf des Romans noch existentiell für Laias Charakterwandlung sind. Elias hingegen wird uns von Beginn an als Zweifler des Systems vorgestellt, der sich auf seine Flucht aus der Militärakademie vorbereitet. Durch eine alte Prophezeiung bleibt er jedoch dort und begegnet immer wieder Laia. Bei ihrer ersten Begegnung wird bereits deutlich, dass beide von dem jeweils anderen angezogen werden. Diese hauchdünne Verbindung festigt sich erst gegen Ende des Romans, was jedoch aufgrund des Umfeldes und der Situation, in der sich beide befinden, sehr realistisch ist. Beide müssen durch die Hölle gehen, um zu erkennen, wer sie wirklich sind und wofür sie einstehen wollen.
Die meisten Charakter sind überzeugend dargestellt, bei vielen konnte man kurz einen Blick unter ihre gefasste, abgehärtete Oberfläche werfen. Da der Roman abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten geschrieben ist, hat man nur einen äußerst subjektiven Eindruck über die anderen Charaktere. Man wird jedoch deutlich darauf gestoßen, dass einige mehr verbergen, als Laia oder Elias erkennen.
Der Schreibstil ist von der ersten Seite an fesselnd. Man fühlt mit Laia mit, die alles tut, um ihrem Bruder zu retten und auf dem Weg voller Qualen und Intrigen ihren Mut findet. Genauso wie mit Elias, der nicht mehr töten und nur seine Freiheit erlangen will.
Die Seiten von Gut und Böse verschwimmen immer wieder und bis zum Ende ist das Ausmaß der Situation und der Machenschaften kaum abzusehen. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, die hoffentlich ein zweiter Teil klären wird.
Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken ist absolut lesenswert. Der Leser taucht in eine qualvolle, angstgebeutelte Welt ein, in der die Hoffnung wieder aufblüht.
Franziska, 19 Jahre
Als aller erstes ist das Cover sehr schön gestaltet. Es fällt direkt ins Auge durch seine etwas düstere Aufmachung. Auch hat das Cover Elemente im Bild die sich auf den Buchinhalt beziehen. Die Story ist zwar nicht die neueste, ist aber trotzdem so hergemacht dass es sich sehr angenehm lesen lässt. Auch hier besteht wieder das Risiko, das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen zu können. Zusammen genommen ein gelungener Auftakt einer Buchreihe.
Mir hat das Buch persönlich ganz gut gefallen, obwohl man sich doch zwischendurch von Charakteren trennen muss, die man ins Herz geschlossen hat. Auch ist es spannend aus den Blickwinkel zwei verschiedener Personen zu lesen, nämlich die von Elias und Laia. Allem in allem ein gut gelungenes Buch mit Suchtfaktor, weil man doch unbedingt das Ende erfahren möchte, auch wenn die Geschichte alten Mustern folgt. Ich kann es nur empfehlen.
Josephine, 18 Jahre
Zu Beginn zieht sich das Buch in die Länge. Zwar werden zwei vollkommen unterschiedliche Perspektiven wiedergegeben, die sich „höchstwahrscheinlich“ irgendwann einmal kreuzen, doch es dauert doch eine ganze Weile, bis die Protagonisten sich endlich das erste Mal treffen. Laia und Elias sind allerdings ausgereifte Charaktere und jeder erzählt seine eigene Geschichte der Unterdrückung und Liebe zu den Menschen, welche ihnen am nächsten waren und genau dies verbindet diese beiden unterschiedlichen und sich doch ähnelnden Charaktere dann doch während des gesamten Handlungsstranges. Die Überwindungen der Beiden während ihres Kampfes gegen sich selbst und ihre Unterdrückung lassen sie real erscheinen, ebenso wie die Reaktionen von Laia und Elias aufeinander – nichts wurde „idealisiert“ noch wurden Situationen einfach nur unwirklich und vollkommen „perfekt“ wiedergegeben – vielmehr wird man durch die Realität und die Gefühle der Protagonisten in den Bann des Romans gezogen, je länger man ihn liest und man ist enttäuscht, wenn er endet. Besonders die Geheimnisse der Kommandantin, der Köchin usw. lassen einen den Roman kaum noch aus der Hand legen und ständig weiter darüber nachgrübeln.
Meine persönliche Meinung ist, dass dieser Roman genau das perfekte Maß an Realtätsnähe und Sci-Fi besitzt und einen spätestens ab der Hälfte vollkommen einnimmt. Ich finde ihn wirklich gut geschrieben und konnte mich dafür begeistern – vor allem das Ende zog mich in seinen Bann und ich empfinde eine Art von Stolz auf die beiden Hauptcharaktere, ihre Entwicklungen und ihre Errungenschaften, welche ich beim Eintauchen in deren Welt begleiten durfte.
Michelle, 17