Still Missing – Chevy Stevens
ISBN 9783596187164 (zum Verlag)
Es scheint ein ganz normaler Arbeitstag für die junge Maklerin Annie O‘ Sullivan zu sein. Doch dann wird sie am helllichten Tag bei einer ihrer Open House Besichtigungen von einem jungen Mann gefesselt und in eine abgelegene, schallisolierte Berghütte entführt. Dort ist sie ihrem Entführer hilflos ausgeliefert. Doch dieser nicht enden wollende Albtraum ist erst der Anfang…
Das Buch beginnt vollkommen anders als die herkömmlichen Thriller. Die Geschichte wird aus Annies Perspektiv rückblickend in Form von Therapiegesprächen mit ihrer Psychiaterin erzählt. Dass man so erfährt, dass Annie anscheinend die Flucht gelungen ist, macht den Roman jedoch nicht weniger spannend. Es ist vielmehr äußerst interessant zu sehen, wie sie mit ihrem Trauma umgeht und was für psychische Folgen die Entführung nach sich zieht. Besonders die Rückblicke auf ihre Gefangenschaft sind höchst spannend und ich fand die Vorstellung alleine mit einem Psychopathen in einer einsamen Hütte festzusitzen unglaublich beklemmend, da man auch nicht gleich erfährt, was der Entführer eigentlich von ihr will. Auch die gegen Ende des Buches ans Tageslicht kommenden Hintergründe der Tat (die Ermittlungen zu Annies Fall sind nämlich noch nicht abgeschlossen) sind plausibel und sorgen am Ende noch einmal für zusätzliche Spannung. Meiner Meinung nach kann man sich sehr gut in Annie und ihren Entführer hineinversetzen, sofern man sich denn überhaupt in einen Psychopaten hineindenken kann. Besonders die Atmosphäre ist in diesem Thriller auch sehr gut gelungen. Zumindest im ersten Teil des Buches, der sich mit der Entführung beschäftigt, ist die meiste Zeit eine unterschwellige Bedrohung und Angst zu spüren, die einem selbst manchmal eine Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Diese lässt jedoch dann im zweiten Teil, in dem Annie dann wieder zu Hause ist, merklich nach, wobei das Buch jedoch trotzdem noch spannend bleibt.
Alles in allem hat mir dieser Roman sehr gut gefallen, da er durch die tolle Story und einen ungewöhnlichen Schreibstil überzeugt. Von mir gibt’s 14 von 15 Punkten.
Sabrina, 17 Jahre