Reed, Ava: Wir fliegen, wenn wir fallen
ISBN: 978-3-7641-7072-1
Erschienen 2017 bei ueberreuter
„Unsere Welt besteht aus vielen kleinen Wundern, wir nehmen uns nur zu selten Zeit für sie.“
Eine Liste mit zehn Wünschen.
Ein letzter Wille.
Und zwei, die ihn gemeinsam erfüllen sollen.
Die Geschichte von Yara und Noel (Klappentext)
An sich ist Ava Reeds Idee mit der Löffelliste nichts besonders und die Aufgaben darauf, weder außergewöhnlich noch besonders spannend. Das Cover hat mich auch nicht wirklich angesprochen, die Gestaltung innen ist allerdings wunderschön und auf den Inhalt abgestimmt. Aber die Charaktere und der intensive, gefühlvolle Schreibstil verzaubern von der ersten Seite und ziehen einen geradeso durch die 300 Seiten. Die Überschriften zu den einzelnen Kapiteln passen genial und zaubern schon da ein Lächeln ins Gesicht.
Yara und Noel hatten beide schwere Schicksalsschläge in der Vergangenheit, die sie gemeinsam aufarbeiten. Die Liebesgeschichte wirkt realistisch und weder zu schnell noch zu langsam. Sie brauchen schlicht einander, ohne dass sie es wirklich wollen. Beide sind unglaublich stark, gleichzeitig aber auch verletzlich und zeigen diese Verletzlichkeit auch vor dem jeweils anderen. Diese Emotionen, die Ratschläge und Lebensweisheiten machen diesen Jugendroman aus. Die Handlung an sich, was sie gerade erleben, oder wo in der Welt sie gerade sind, spielt eher eine untergeordnete Rolle. Es sind wirklich die Beziehung, die Einwirkung der Vergangenheit auf die Gegenwart und Zukunft, das Erkennen des Selbst und was man vom Leben noch haben bzw. erreichen will, und die Erkenntnis, es nur gemeinsam schaffen zu können, die diesen Roman ausmachen und bei mir ein hoffnungsvolles und nachdenkliches Gefühl hinterlassen. Obwohl es also weder besonders spannend noch von der Story originell ist, hat „Wir fliegen wenn wir fallen“ mich tief berührt und vor allem glücklich zurückgelassen.
Ein Lesehighlight. Der Schreibstil und die Charaktere ziehen einen durch die Story und die wunderschönen Kapitelüberschriften verleihen einem supertollen Roman das i-Tüpfelchen.
Franzi, 22 Jahre