Naomi Novik: Scholomance, Tödliche Lektion
ISBN 978-3-570-16609-3
cbj, ab 14 Jahren
Willkommen auf der Scholomance… Die Scholomance ist eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat: keine Lehrer, keine Ferien, keine Freundschaft und sehr ungleiche Überlebenschancen. Es gibt nur zwei Arten, wieder aus der Schule herauszukommen – die Abschlussprüfung oder den Tod … Galadriel, genannt El, ist bestens vorbereitet auf die Gefahren der Scholomance. Sie hat zwar niemanden, der ihr hilft, aber eine starke dunkle Gabe, mit der sie problemlos auf einen Schlag die Monster auslöschen könnte, die überall in der Schule lauern. Aber das würde auch ihre Mitschüler treffen. Anders als der unerträgliche Schulstar Orion, der ständig Leben rettet, tut El deshalb alles, um diese Gabe nicht zu nutzen – es sei denn, sie hat keine andere Wahl … (Klappentext)
Mich hat die Geschichte von Anfang an gefesselt. Das lag vielleicht daran, dass das sonst nicht der Stoff ist, den ich lese, vielleicht aber auch an El und ihrer ruppigen Art oder an der Idee von solch einer ungewöhnlichen Schule. Keine Ferien, keine Lehrer und keine echten Freundschaften? Klingt nach einem Horrorroman, – was es auch ist. Zumindest zu Teilen.
Die Scholomance soll magisch begabte Kinder auf ihr späteres Leben außerhalb der schützenden Mauern der Schule und inmitten von Monstern vorbereiten. Ob diese Mauern wirklich so schützend sind, darüber lässt sich streiten. Denn in der Schule gibt es ebenfalls Monster – und das sind nicht wenige. Die Abschlussklasse muss bei ihrer Abschlussprüfung gegen solche Monster kämpfen, die das ganze Jahr über in einem extra dafür erbautem Raum der Schule warten. Entweder man kann entkommen in die Welt außerhalb der Schule, oder man stirbt. Etwas dazwischen gibt es nicht.
In diesem Jahr gibt es jedoch ein Problem. Und das heißt Orion Lake. Der Superstar der Schule rettet ständig die Leben der Schüler, was heißt, dass dank ihm Hunderte Monster ihren Tod finden. Die Schule beherbergt also so viele Schüler wie noch nie. Das stört aber das Gleichgewicht in der Schule und dementsprechend vergrößert sich auch die Anzahl der Monster. Keine schönen Aussichten für die Abschlussklasse.
El befindet sich inmitten all dieses Chaos. Ihre ruppige und sehr direkte Art schreckt viele ihrer Mitschüler ab. Kein Wunder, dass sie eine eingefleischte Alleinkämpferin ist.
Eine Alleinkämpferin, die eine gefährliche dunkle Gabe besitzt. Immer wieder ist sie hin und her gerissen zwischen den guten Prinzipien ihrer Mutter sowie ihrer Angst vor der Gabe und dem Drang, allen zu zeigen, was sie kann. Denn das ist wichtig, um sich einen Platz in einer der großen Enklaven zu sichern. Jene Gruppen, die sich gegenseitig unterstützen und beschützen. Doch diese Plätze sind begehrt, weil sie Sicherheit vor den Monstern bieten. Außerdem hat man in solch einer Enklave eine höhere Überlebenschance in der Abschlussprüfung. Es werden also nur die wirklich Guten aufgenommen. Und El zählt nicht zu denen, – das heißt noch nicht.
Denn ihre Gabe könnte für die Enklaven gefährlich werden. Zumindest, wenn sie Els Feinde sind. Was liegt da näher, als ihr einen der beliebten Plätze anzubieten? Bleibt nur die Frage, wie El sie davon überzeugen kann, ohne ihre Gabe anzuwenden…
Der Schreibstil:
Das Buch habe ich in einem einzigen Lesefluss gelesen. Ich war so sehr vertieft, dass ich mich irgendwann dabei ertappte, wie ich mich an Straßenkreuzungen umdrehte, weil ich dachte, eines der Schlundmäuler sei hinter mir her. Am interessantesten war es, etwas zu lesen, das sonst nicht in mein Leserepertoire passt. Ich bereue es nicht! Am Schreibstil gibt es also nichts auszusetzen.
Kritikpunkte:
Ich hatte manchmal Schwierigkeiten damit, mich in El hineinzuversetzen. Das mag daran liegen, dass ich so anders bin als sie. Deshalb war es manchmal schwierig, ihre Denkweise nachzuvollziehen.
Und einen wichtigen Kritikpunkt gibt es noch: Der Cliffhanger am Ende. Auf der letzten Seite des Buches kann man durchatmen und denkt, jetzt ist alles gut (Ja, es ist ein Happy End, so viel darf ich verraten). Aber dann liest man den letzten Satz und will das Buch am liebsten gegen die Wand schmeißen. (Nein, ich übertreibe nicht. Es war wirklich so schlimm – vor allem, weil der zweite Teil noch nicht da ist! )
Fazit:
Das Buch war super. Und auch wenn es ein paar Kritikpunkte gibt, ich freue mich jetzt auf den zweiten Teil der geplanten Trilogie, – dann ist auch der Cliffhanger nicht mehr so schlimm … Viel Spaß beim Lesen!
Sanja, 14 Jahre